Sprache auswählen

Am späten Nachmittag machten wir noch eine Pause am Kala Wewa – Wassertank, einem vor 1500 Jahren vom regierenden König künstlich angelegten See. Es war toll, nach einer „Bade-Erfrischung“ dort die Ruhe der frühabendlichen Stimmung auf sich wirken zu lassen. In der Ferne an derselben Uferseite konnte man das Treiben am See beobachten: badende Kinder, Frauen, die ihre Wäsche reinigten. Und gegenüber am anderen Ufer hielten sich gerade wilde Elefanten auf. Klasse!

Unser letzter Besuch heute galt dem Buddha von Aukana, einer etwa 12,50 m hohen, aus einem Fels geschlagenen Skulptur, die vermutlich einmal zu einer größeren Tempelanlage gehörte. Leider ist nicht genau bekannt, wann diese Figur entstanden ist – man schätzt, zwischen dem 5.- 8. Jh. – und von wem sie erschaffen wurde. Eine Legende besagt, dass die Entstehung auf einem Wettstreit zwischen einem Steinmetzmeister und seinem Lehrling beruht, indem es darum ging, wer am schnellsten eine solche Figur erschaffen könne. Dort siegte das Werk des Meisters, während die unvollendete Skulptur des Schülers einige Kilometer weiter inmitten eines Waldes steht.
Die Figur des segnenden Buddha strahlt Ruhe und Frieden aus, was sich im Licht und der Stimmung kurz vor Sonnenuntergang besonders schön zeigte.
Zur alten Tempelanlage, von der noch einige Grundmauern stehen, gehören auch ein Bodhi-Baum und eine kleine Dagoba. Außer einigen Jugendlichen aus dem Dorf waren wir hier ganz allein. Zwei Mönche aus dem nahen Kloster segneten uns zum Abschied und wir wurden mit einfachen geweihten Glücksarmbändchen bedacht.

zufällig gewählter Beitrag oder Gallerie

Kandy Zahntempel

Mit Beginn der Abenddämmerung liefen wir zum Dalada Maligawa, dem berühmten Zahn-Tempel.

Die Legende besagt, dass  um 480 v. Chr. aus der Asche des erleuchteten Buddha, unter anderem ein Eckzahn geborgen wurde. Von Indien aus gelangte der Zahn auf die Insel und wurde dort an verschiedenen Orten aufbewahrt und verehrt, unter anderem in Anuradhapura und Polonnaruwa. Alle Gefahren und Zerstörungsversuche überstand diese Reliquie. In der Hauptstadt Kandy hatte das heute kostbarste Heiligtum Sri Lankas nach einer odysseereichen und langen Reise endlich einen neuen sicheren Schrein gefunden. Dieser sollte es bis heute bleiben.

Auch der Zahntempel gehört zu den touristischen Highlights des Landes, während er gleichzeitig für die Buddhisten eines der bedeutendsten Heiligtümer des Landes ist.

Am Eingang wird man aus Sicherheitsgründen einer Kontrolle unterzogen. Der heilige Schrein im Tempel wird nur dreimal am Tag zu den einstündigen Pujas geöffnet (5.30 – 9.30 – 18.30 Uhr).

Wenn man es genau nimmt, steht man eine ganze Zeit in einer langen Schlange aus vielen Besuchern, also zwischen den einheimischen Gläubigen und anderen Touristen, die sich vom Untergeschoss nach oben drängen. Man wird langsam voran geschoben und erreicht im Obergeschoss irgendwann die Stelle, an der man für nur wenige Sekunden einen Blick auf den vergoldeten Behälter mit der Reliquie im Innern werfen kann. Dann wird man schon wieder weiter geschoben. Aber trotz Hitze, stickiger Luft und dem „Gewühl“ an Menschen ist es ein sehenswertes Erlebnis. Tiefgläubige Menschen, die ihre Blumenopfer darbringen, die Trommler  im Hof des Untergeschosses, die für den Zeremonie-begleitenden Trommelwirbel sorgen. Allerdings empfanden wir die spirituelle Stimmung trotz der großen Bedeutung des Ortes  hier nicht so stark wie an anderen Orten der Reise, vermutlich wegen der Unruhe, welche die vielen Menschen erzeugten. 

Im Gegensatz zum schlichten Äußeren des Tempels, ist er im Inneren glanzvoller ausgestattet und verziert. Außer dem Schrein gibt es unter anderen noch eine prächtige Halle mit Buddha-Statuen und zahlreichen Gemälden, die Szenen aus Buddhas Leben und über die Geschichte des Zahnes darstellen. Im Bereich des Tempelkomplexes befindet sich noch die königliche Audienzhalle, wo 1815 der letzte König von Kandy abdankte, sowie ein kleines Museum für einen verehrten, 1988 gestorbenen Elefanten.